Was ist Hanfbeton?
"Hanfbeton" ist eine Anspielung auf die Festigkeit des Materials. Er wird hergestellt, indem die zellulosereichen Schäben (gebrochene, holzähnliche Teilchen, die bei dem maschinellen Prozess der Entholzung des Pflanzenstängels anfallen) der Hanfpflanze mit Kalk und Wasser gemischt werden. Die dadurch entstehende Masse kann in Wände, Mauersteine und Fundamente gegossen werden; sie zeigt ausgezeichnete Isolationseigenschaften, wobei sie nur einen Bruchteil des Gewichts von Beton hat.
Bei der Verwendung von Hanfbeton gibt es viele Vorteile gegenüber herkömmlichem Beton. Er ist bis zu siebenmal stärker, wiegt weniger als die Hälfte und ist dreimal biegsamer als Standardbeton. Während der Hanfbeton altert und der Witterung ausgesetzt ist, versteinert er allmählich, wird also immer härter. Doch obhohl er immer härter wird, behält er seine Flexibilität. Anders als spröder Beton, bricht Hanfbeton bei kleinen Erdbewegungen nicht und benötigt somit keine Dehnungsfugen. Es sind diese Eigenschaften, die Gebäuden aus Hanfbeton das Potenzial verleihen, Tausende von Jahren zu überdauern, gemauerte Konstruktionen hingegen nur Hunderte. Wände aus Hanfbeton fungieren zudem als natürlicher Feuchtigkeitsregulator, so daß überschüssige Feuchtigkeit durch die Wand diffundieren kann und dadurch verhindert wird, daß sich Feuchtigkeit sammelt und Schimmel bildet.
Ökologische Vorteile
Zugleich kommt Hanfbeton der Umwelt zugute. Das ist in Zeiten von Nachhaltigkeit und Passivhäusern kein ganz schlechtes Argument.

Die Branche kann mit der Pflanze auf einen nachhaltigen und nachwachsenden Rohstoff zurückgreifen, der über die gesamte Lebensdauer CO2 bindet und für eine Reduzierung des Treibhauseffekts sorgt. Zahlen von Hanfbeton-Hersteller „Tradical“ besagen, dass ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit Hanfbeton gegenüber konventionell gebauten Häusern eine Einsparung von ca. 30 t an CO2-Emissionen habe.
Auch bei der Herstellung kann Hanfbeton mit einer besseren Energiebilanz punkten. Des Weiteren bieten sich aufgrund des geringeren Gewichts auch Vorteile im Transport. Zudem lässt sich Hanf vollständig recyceln. Da nur natürliche Stoffe enthalten sind, vertorft und verrottet es mit der Zeit ohne Rückstände und ist somit ökologisch abbaubar.
Wenn Hanf doch so toll ist, warum wird er nicht schon im Bau verwendet?

Gehört Hanf die Zukunft auf dem Bau?

Ungeachtet dessen werden die Entwickler von Hanfbeton hoffentlich weiter an dem Öko-Wunder-Baustoff arbeiteten. Hanf könnte aufgrund seiner Eigenschaften die Zukunft auf dem Bau gehören. Die Branche wäre dumm, die Augen vor den vielen praktischen und umweltfreundlichen Vorteilen zu verschließen. Bei geeigneter Nachfrage werden die Kosten für die Produktion sinken, dann werden sich hoffentlich immer mehr Fachleute mit mit Hanf als Baustoff auseinandersetzen.
Quelle: hanf-magazin.com - zambeza.de